HCM bei Katzen: Ursachen, Symptome und Behandlung
HCM ist die Abkürzung für Hypertrophe Kardiomyopathie. Dabei handelt es sich um eine Herzkrankheit, die bei Katzen recht häufig auftritt und die Sie als Katzenhalter unbedingt ernst nehmen müssen.
Welche Ursachen HCM bei Katzen haben kann, welche Symptome die Erkrankung verursacht und wie sie behandelt wird, erklären wir Ihnen im Folgenden.
HCM bei Katzen: was ist das?
Bei Katzen mit Hypertropher Kardiomyopathie kommt es zu einer Vergrößerung der Muskulatur der linken Herzkammer. Das hat zwangsläufig zur Folge, dass das Volumen der Herzkammer, aus der das mit Sauerstoff angereicherte Blut durch den Blutkreislauf gepumpt wird, abnimmt.
Dadurch kommt es bei Katzen mit HCM zu einem Abfall des Blutdrucks. Diesen versucht das Herz des Vierbeiners auszugleichen, was jedoch dazu führt, dass das Volumen der Herzkammer noch weiter abnimmt und die mit der Hypertrophen Kardiomyopathie verbundene Problematik noch weiter verstärkt wird.
Im weiteren Krankheitsverlauf kann es dann unter anderem auch zur Bildung von Lungenödemen und zur Einlagerung von Wasser im Brustkorb der Katze kommen. Zum Teil bilden sich zudem Blutgerinnsel im linken Vorhof des Herzens, die abgeschwemmt werden und die Beinarterien der Katze blockieren können.
HCM bei Katzen: mögliche Ursachen
Hypertrophe Kardiomyopathie ist bei Katzen entweder genetisch bedingt oder sie tritt als Folge einer Grunderkrankung auf.
Genetisch bedingte (primäre) HCM ist unter anderem bei folgenden Katzenrassen verbreitet:
Eine erworbene (sekundäre) HCM kann unter anderem durch folgende Katzenkrankheiten ausgelöst werden:
- Niereninsuffizienz
- Schilddrüsenüberfunktion
- Bluthochdruck
HCM bei Katzen: Symptome
Eine Hypertrophe Kardiomyopathie macht sich bei Katzen durch verschiedene unspezifische Symptome bemerkbar. Wie stark diese ausgeprägt sind, hängt vom Krankheitsfortschritt ab. Bei manchen Katzen treten sehr lange keine erkennbaren Beschwerden auf, was eine zeitnahe Diagnose der HCM mitunter deutlich erschwert.
Unabhängig davon zählen unter anderem Appetitmangel und Bewegungsunlust zu den möglichen Symptomen. Darüber hinaus kann es insbesondere zu Atembeschwerden, die sich bei Katzen durch Hecheln und ein geöffnetes Maul beim Atmen äußern können, kommen. Husten zählt im Normalfall hingegen nicht zu den Symptomen von HCM bei Katzen.
Werden die Beinarterien durch Blutgerinnsel blockiert, führt das zudem zu Lähmungserscheinungen. In den meisten Fällen sind davon die Hinterläufe des Tieres betroffen.
HCM bei Katzen: Diagnose durch den Tierarzt
Wenn Sie bei Ihrer Katze Symptome, die möglicherweise auf eine Hypertrophe Kardiomyopathie hinweisen, bemerken, ist ein zeitnaher Tierarztbesuch selbstverständlich unerlässlich.
Für die Diagnose wird der Veterinär unter anderem auf eine Ultraschalluntersuchung des Herzens setzen, um vorhandene Veränderungen zu sehen und den Krankheitsfortschritt abschätzen zu können.
Davon abgesehen kann der Tierarzt den Blutdruck der Katze messen und eventuell vorhandene Herzrhythmusstörungen mithilfe eines EKGs erkennen.
Darüber hinaus ist es je nach Krankheitsbild und auftretenden Symptomen gegebenenfalls notwendig, Blutuntersuchungen durchzuführen, um bei der Katze eine Niereninsuffizienz oder eine andere möglicherweise vorliegende Grunderkrankung zu diagnostizieren.
HCM bei Katzen: mögliche Behandlungsmaßnahmen
Die Behandlung muss individuell an die jeweilige Katze angepasst werden. Bei asymptomatischen Tieren ist beispielsweise nicht immer die Gabe von Medikamenten erforderlich.
Bei Tieren mit erkennbaren Beschwerden erfolgt die Behandlung in der Regel mit ACE-Hemmern, durch die die Gefäße erweitert werden, sowie mit entwässernden Medikamenten.
Darüber hinaus können gegebenenfalls Mittel zur Vermeidung einer Thrombose sowie Präparate für die Verbesserung der Pumpleistung und gegen Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.
HCM bei Katzen: Prognose
Die Prognose hängt entscheidend von der Schwere der HCM ab. Katzen mit mäßig ausgeprägter Hypertropher Kardiomyopathie können zum Teil noch jahrelang beschwerdefrei leben.
Eine schwere HCM, durch die sich möglicherweise bereits Wasser in der Lunge oder im Brustkorb angesammelt hat, kann die Prognose für betroffene Tiere aber natürlich auch deutlich verschlechtern.
Unabhängig davon sind regelmäßige Untersuchungen des Herzens sowie eine gewissenhafte Befolgung des vom Tierarzt festgelegten Behandlungsplans unabdingbar.
HCM bei Katzen: Möglichkeiten zur Vorbeugung
Die Genetik Ihrer Katze können Sie selbstverständlich nicht beeinflussen. Allerdings lässt sich bei manchen Katzenrassen, die wie die Maine Coon eine genetische Veranlagung für ein Erkranken an HCM besitzen, das Risiko mithilfe eines Gentests ermitteln.
Wenn Sie sich bei der Anschaffung Ihrer Katze an einen seriösen Züchter wenden, hat dieser bei den Elterntieren vermutlich einen entsprechenden Test durchführen lassen, sodass die Wahrscheinlichkeit für ein späteres Erkranken an primärer HCM deutlich reduziert werden kann.
Davon abgesehen spielen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei der Vorbeugung, beziehungsweise hinsichtlich einer möglichst frühzeitigen Diagnose von HCM bei häufig betroffenen Katzen natürlich eine wichtige Rolle.
Zur Vorbeugung einer sekundären HCM müssen Sie bei Ihrer Katze insbesondere darauf achten, Grunderkrankungen zu vermeiden. Im Hinblick auf eine Niereninsuffizienz ist es zu diesem Zweck zum Beispiel ratsam, auf ein gut bekömmliches Katzenfutter wie unsere hypoallergenen Sorten mit Insektenprotein, das die Nieren des Vierbeiners nicht unnötig belastet, zu setzen.
HCM bei Katzen: das Wichtigste auf einen Blick
Wie Sie sehen, ist die Diagnose HCM nicht immer mit dem baldigen Ableben der Katze verbunden. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei Hypertropher Kardiomyopathie selbstverständlich um eine ernste Krankheit, die bei Katzen leider häufig auftritt.
Wenn Sie bei Ihrem Vierbeiner Symptome wie Müdigkeit und Atemnot bemerken, empfehlen wir Ihnen daher dringend, einen Tierarzt aufzusuchen. Denn auch wenn die Beschwerden Ihrer Katze nicht zwingend durch eine Herzerkrankung wie HCM verursacht werden müssen, ist ein frühzeitiger Therapiebeginn bei gesundheitlichen Problemen in vielen Fällen für eine positive Prognose von entscheidender Bedeutung.
Das gilt nicht zuletzt auch für Krankheiten wie eine Niereninsuffizienz, die bei Katzen zu einem Erkranken an sekundärer HCM führen können.
Kommentar schreiben