Rollige Katze: das müssen Katzenhalter wissen
Die Phase, in der weibliche Katzen paarungsbereit sind, wird im Allgemeinen als Rolligkeit bezeichnet. Besitzer unkastrierter Katzendamen wissen mit Sicherheit aus eigener Erfahrung, wie anstrengend das Verhalten ihres Vierbeiners während dieser Phase sein kann.
Wann Katzen zum ersten Mal rollig werden, wie sich die Paarungsbereitschaft bemerkbar macht und wie Sie Ihren Vierbeiner unterstützen können, erfahren Sie im Folgenden.
Wann Katzen zum ersten Mal rollig werden
Weibliche Katzen erreichen ihre Geschlechtsreife im Normalfall spätestens, wenn sie ein Jahr alt sind. Wann genau eine Katze zum ersten Mal rollig wird, hängt jedoch unter anderem von der jeweiligen Katzenrasse ab. Siamkatzen erreichen ihre Geschlechtsreife beispielsweise nach ungefähr sechs Monaten. Manche Langhaarkatzenrassen werden hingegen erst nach mehr als einem Jahr geschlechtsreif.
Neben der Rasse spielt auch die körperliche Entwicklung eine wichtige Rolle. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Katzen erst rollig werden, wenn sie ungefähr 80 Prozent des Gewichts eines ausgewachsenen Tieres erreicht haben. Dementsprechend kann eine Mangelernährung leicht zu Verzögerungen beim Erreichen der Geschlechtsreife führen.
Wie oft werden Katzen rollig?
Normalerweise durchlaufen Katzen ihren kompletten Zyklus zweimal jährlich und werden im Frühling sowie im Herbst rollig. Zwischen Oktober und Dezember kommt es im Normalfall zu einer sogenannten Ruhephase, was unter anderem mit der Länge des Tageslichts zusammenhängt. Bei reiner Wohnungshaltung kann das künstliche Licht dazu führen, dass Katzen das ganze Jahr über rollig bleiben.
Rollige Katzen durchlaufen während ihrem Zyklus zunächst den sogenannten Proöstrus (Vorbrunst) und im Anschluss daran den Östrus (Brunst). Die tatsächliche Paarungsbereitschaft mit einem Kater beschränkt sich auf die eigentliche Brunst.
Woran erkennt man eine rollige Katze?
Viele rollige Katzen sind auf einmal besonders anschmiegsam und aufmerksamkeitsbedürftig. Bisweilen kann es aber auch vorkommen, dass Katzen während der Rolligkeit zu Aggressionen neigen und keinen engen Kontakt zu ihrem Menschen wünschen.
Zudem leiden sie häufig unter Appetitlosigkeit und fressen daher kaum noch etwas. Ein weiteres typisches Merkmal, dem die Rolligkeit auch ihren Namen verdankt, ist die Tatsache, dass rollige Katzen über den Boden rollen und dabei meist ihr Hinterteil in die Höhe strecken.
Darüber hinaus beginnen paarungsbereite Katzen oftmals damit, laut zu miauen und zu jaulen. Sie wirken im Allgemeinen unruhig und drängen darauf, aus dem Haus gelassen zu werden, um nach einem Kater suchen zu können. Zum Teil kommt es dann sogar vor, dass eigentlich saubere Katzendamen außerhalb der Katzentoilette Markierungen absetzen, mit denen sie einen männlichen Artgenossen anlocken wollen.
Welche Verhaltensänderungen bei einer rolligen Katze genau auftreten und wie stark diese ausgeprägt sind, lässt sich nicht pauschal sagen, da es hier durchaus individuelle Unterschiede gibt. Es kann daher sein, dass die Rolligkeit bei Ihrem Vierbeiner vergleichspreise unauffällig oder auch besonders anstrengend verläuft.
Was versteht man unter Dauerrolligkeit?
Wenn eine rollige Katze die Gelegenheit dazu bekommt, paart sie sich mehrfach mit einem männlichen Artgenossen und wird dann vermutlich trächtig. Kommt es während der Brunst zu keiner Deckung, bleibt der Follikelsprung aus. Das führt dazu, dass die Katze bereits nach rund neun Tagen erneut rollig wird.
Das kann mitunter zu einer sogenannten Dauerrolligkeit führen, die bei betroffenen Tieren unter anderem durch einen dauerhaft hohen Hormonspiegel gekennzeichnet ist.
Einfluss der Rolligkeit auf die Gesundheit der Katze
Eine rollige Katze ist nicht nur für ihren Besitzer sehr anstrengend. Darüber hinaus ist das Ganze auch für den Vierbeiner selbst mit sehr starkem Stress und einer enormen psychischen und körperlichen Belastung verbunden.
Das wird unter anderem auch anhand des häufig auftretenden Appetitmangels sowie der Unregelmäßigkeit, mit der rollige Katzen zum Teil die Katzentoilette aufsuchen, deutlich. Darüber hinaus sind dauerrollige Katzen besonders anfällig für Tumorerkrankungen.
Rollige Katzen können viele Jungtiere bekommen
Es ist bekannt, dass Katzen sehr fruchtbar sind und sich unglaublich schnell vermehren können. Hat eine weibliche Katze Junge bekommen, kann sie schon ein oder zwei Wochen später erneut rollig werden.
Die ausgeprägte Fortpflanzungsfreudigkeit hat mittlerweile dazu geführt, dass viele Städte ernste Probleme mit unzähligen streunenden Katzen haben und daher in manchen Kommunen sogar eine Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang besteht.
Warum eine Kastration meist sinnvoll ist
Die meisten Hauskatzen sollen ohnehin keinen Nachwuchs bekommen. Dementsprechend ist es oftmals sinnvoll, eine Kastration vornehmen zu lassen. Eine kastrierte weibliche Katze kann nicht rollig werden.
Dadurch lässt sich sowohl für den Vierbeiner selbst als auch für seinen Halter viel Stress vermeiden. Hinzu kommt, dass eine Kastration auch Vorteile für die Gesundheit hat und das Risiko für verschiedene Krankheiten reduzieren kann.
Auch wenn es sich dabei um einen operativen Eingriff handelt, sind die Risiken überschaubar, sodass die Vorteile des Kastrierens mögliche Nachteile in der Regel deutlich überwiegen. Wenn Ihr Vierbeiner keinen Nachwuchs bekommen soll, empfehlen wir Ihnen daher, den Eingriff nicht nur im Hinblick auf das lästige Verhalten rolliger Katzen in Erwägung zu ziehen.
Gewichtszunahme nach der Kastration
Da kastrierte Katzen bisweilen zu Übergewicht neigen, ist es nach dem Eingriff besonders wichtig, dass Sie auf eine bedarfsgerechte Fütterung achten. Falls nötig können Sie die Diät Ihrer Katze zusätzlich durch eine Nahrungsergänzung mit Shiimun Slim unterstützen.
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