Grasmilben bei Katzen erkennen und wirksam behandeln
Der Sommer und der Herbst sind unter anderem genau die Zeit, in der Grasmilben aktiv sind und nicht selten auch Katzen befallen. Für betroffene Tiere sind Herbstgrasmilben oft mit starkem Juckreiz verbunden.
Als Katzenhalter sollten Sie daher wissen, wie Sie Grasmilben bei Ihrer Katze erkennen und was Sie zur Beseitigung der lästigen Hautparasiten tun können. Im Folgenden erklären wir Ihnen, worauf Sie dabei genau achten müssen.
Was sind Grasmilben?
Die medizinische Bezeichnung für Grasmilben lautet Neotrombicula autumnalis. Sie sind auch unter den Namen Herbstgrasmilbe, Erntemilbe oder Herbstmilbe bekannt. Wie bei allen Milbenarten handelt es sich bei Grasmilben um Spinnentiere.
Im Unterschied zu Ohr- oder Räudemilben leben bei Herbstgrasmilben jedoch nur die Larven als Ektoparasiten auf der Haut von Katzen und anderen Wirtstieren. Dort ernähren sie sich über einen Zeitraum von mehreren Tagen von Zellsäften sowie der Lymphe des Vierbeiners.
Wie es zum Befall mit Grasmilben bei Katzen kommt
Die weiblichen Herbstgrasmilben legen ihre Eier auf feuchten Böden ab. Aus diesen schlüpfen nach ungefähr vier Wochen die Larven der Grasmilben, die dann auf Moose und Gräser kletten. Dort warten sie, bis ein geeigneter Wirt, wie zum Beispiel eine umherstreifende Katze, vorbeikommt.
Gelangen die Larven der Herbstgrasmilbe auf den Körper der Katze, suchen sie sich eine geeignete Stelle, an der sie die Haut des Vierbeiners einritzen und sich von den Zellsäften, der Lymphe und zum Teil auch vom Blut ihres Wirtes ernähren.
Adulte Herbstgrasmilben sind für Katzen kein Problem
Haben die Larven der Grasmilben ihre Mahlzeit nach einigen Tagen beendet, lassen sie sich vom Körper der Katze abfallen. Auf dem Boden entwickeln sie sich dann über insgesamt drei Nymphenstadien zu adulten Herbstgrasmilben. Diese leben als nicht parasitäre Laufmilben auf dem Boden, wo sie überwintern und im darauffolgenden Jahr dann erneut Eier ablegen.
Grasmilben bei Katzen erkennen
Ob sich Ihre Katze bei einem ihrer Streifzüge Grasmilben eingefangen hat, lässt sich meist durch auffallend häufiges Lecken und Kratzen bemerken. Denn die Speichelsekrete, die die Grasmilben während ihrer Mahlzeit absondern, sorgen bei befallenen Katzen für sehr starken Juckreiz.
Davon abgesehen lassen sich die Larven theoretisch auch recht leicht mit bloßen Augen als winzige orange Punkte erkennen. Da sie allerdings nur etwa 0,3 Millimeter groß werden, sind sie aufgrund des Fells der Katze mitunter schwer zu sehen.
Falls Sie bemerken, dass sich Ihr Vierbeiner auf einmal sehr oft kratzt, sollten Sie seinen Körper gründlich auf einen möglichen Befall mit Grasmilben kontrollieren.
Da die Parasiten Körperpartien mit dünner Haut bevorzugen, sind sie vor allem unter den Achseln und zwischen den Zehen zu finden. Grundsätzlich können sich Herbstgrasmilben bei Ihrer Katze aber am kompletten Körper festsetzen.
Grasmilben können Katzen große Probleme bereiten
Im Unterschied zu Zecken übertragen Grasmilben nach derzeitigem Kenntnisstand glücklicherweise keine Krankheiten. Dennoch kann ein Befall mit den winzigen Parasiten für Ihre Katze ausgesprochen unangenehme Folgen haben.
Aufgrund des exzessiven Kratzens kommt es nicht selten zu offenen Stellen und Hautentzündungen. Darüber hinaus können Grasmilben auf der Haut Ihrer Katze Quaddeln, Pusteln und Verkrustungen verursachen.
Zudem lassen sich vor allem bei einem wiederholten Befall zum Teil massive Überempfindlichkeitsreaktionen bei Katzen beobachten. Auch wenn Grasmilben aufgrund ihres Lebenszyklus nur eine vorübergehende Erscheinung sind, sollten Sie die lästigen Larven daher durchaus ernstnehmen.
Grasmilben bei Katzen behandeln
Um einen Befall mit Grasmilben bei Katzen zu behandeln, können spezielle Mittel gegen Milben zur äußerlichen Anwendung genutzt werden. Diese sind zum Beispiel in Form von Puder oder Sprays erhältlich.
Da einige Präparate chemische Wirkstoffe enthalten, empfehlen wir Ihnen vor dem Kauf einen Blick auf die Zusammensetzung zu werfen. Denn oftmals reicht eine schonende Behandlung mit natürlichen Produkten für Katzen mit Grasmilben bereits aus.
In seltenen Fällen kann es allerdings auch vorkommen, dass die Beschwerden so stark sind, dass eine medikamentöse Behandlung mit Antihistaminika oder Kortikosteroiden erforderlich ist. In diesem Fall kommen Sie leider nicht darum herum, mit Ihrer von Grasmilben geplagten Katze bei einem Tierarzt vorstellig zu werden.
Grasmilben bei Katzen vorbeugen
Zur Vorbeugung von Grasmilben bei Katzen sind ebenfalls verschiedene Produkte wie Sprays und Spot-ons erhältlich. Wie bei der Behandlung gilt auch hier, dass natürlichen Präparaten nach Möglichkeit der Vorzug gegeben werden sollte.
Schließlich sind die Folgen eines Befalls mit Grasmilben in den meisten Fällen vergleichsweise harmlos, während bestimmte Wirkstoffe zum Teil eine erhebliche Belastung für den Körper der Tiere darstellen.
Unabhängig davon ist es im Hinblick auf die Vermeidung von Grasmilben sinnvoll, den Rasen im eigenen Garten kurz zu halten, sodass die kleinen Parasiten keinen geeigneten Lebensraum vorfinden und sich Ihre Katze zumindest dort problemlos aufhalten kann.
Sind die Grasmilben der Katze für Menschen ansteckend?
Grasmilben können nicht nur Katzen oder Hunde, sondern auch Menschen befallen. Allerdings handelt es sich beim Menschen um einen sogenannten Fehlwirt, weshalb sie den Saugvorgang in diesem Fall bereits nach einigen Stunden wieder beenden.
Nichtsdestotrotz verursachen sie auch bei Menschen Beschwerden in Form der sogenannten Erntekrätze, die unter anderem durch Juckreiz und Hautrötungen gekennzeichnet ist.
Kommentar schreiben